Geometrische Nichtlinearität hinzugefügt

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@@ -263,12 +263,12 @@ Mit dem Momentengleichgewicht am infinitesimalen Volumen zeigt sich, dass bei Ab
die Steifigkeitsmatrix symmetrisch ist und somit die unabhängigen Komponenten auf 21 reduzieren (\(C_{ijkl} = C_{klij}\) beziehungsweise \(C_{rs} = C_{sr}\) mit \(r,s=1,2,3,4,5,6\)).
Für den physikalisch nichtlinearen Fall sind die Spannungen allgemein von dem Verlauf der Verformung abhängig \(\tensorII{\sigma} = \tensorII{\sigma}(\tensorI{u})\).
Für eine genauere Darstellung wird auf \cite{becker02} verwiesen.
Für eine genauere Darstellung von beispielsweise Plastizität oder hyperelastisches Materialverhalten wird auf \cite{becker02} und \cite{roesler12} verwiesen.
\paragraph{Kinematik}~\\
Die kinematische Beziehung der örtlich dreidimensionalen Dehnung, für kleine Verschiebungen,
Die kinematische Beziehung der örtlich dreidimensionalen Dehnung ist für kleine Verformung
%sind die partiellen Verhältnisse der Längenänderung zur ursprünglichen Länge
ist als Verzerrungstensor gegeben
als Verzerrungstensor gegeben
\[
\begin{Array}{rrll}
&\tensorII{\varepsilon} &= \displaystyle\frac{1}{2}\left( \nabla\tensorI{u} + (\nabla\tensorI{u})^\T \, \right) \quad \text{bzw.}\quad\varepsilon_{ij} = \frac{1}{2}(u_{i,j}+u_{j,i})
@@ -306,9 +306,71 @@ oder ausführlich
u_1 \\ u_2 \\ u_3
\end{bmatrix}
\]
hierin ist \(\mathcal{D}\) die Differentialoperatormatrix.
Hierin ist \(\mathcal{D}\) die Differentialoperatormatrix.
Aufgrund der, in technischen Anwendungen, häufig kleinen vorhandenen Dehnungen, wird der lineare Verzerrungstensor auch als \emph{technische Dehnung} bezeichnet.
Für den geometrisch nichtlinearen Fall sind die Dehnungen allgemein von dem Verlauf der Verformung abhängig \(\tensorII{\varepsilon} = \tensorII{\varepsilon}(\tensorI{u})\).
Für eine genauere Darstellung wird auf \cite{becker02} verwiesen.
%Für eine genauere Darstellung wird auf \cite{becker02} verwiesen.
Hierzu ist es notwendig die für geometrisch lineare Berechnung vorausgesetzten Annahmen
\begin{itemize}
\item Gleichgewicht am unverformten System,
\item kleine Rotationen (\(\sin\vartheta\approx\tan\vartheta\approx \vartheta,~ \cos\vartheta\approx 1\)) und
\item kleine Dehnungen
\end{itemize}
aufzuheben.
Mit den \textsc{Green-Lagrange}"=Verzerrungstensor lassen sich Deformationen eines Körpers bei großen Rotationen beschreiben \cite{roesler12}
\[
\tensorII{E}\ti{G} = \frac{1}{2}\left(\tensorII{F}^\T\tensorII{F} - \tensorII{I}\right) = \frac{1}{2}\left(\tensorII{C} - \tensorII{I}\right)
\quad \text{mit}\quad \tensorII{C} = \tensorII{F}^\T\tensorII{F}
\]
Hierin ist \(\tensorII{F}\) der Deformationsgradient, \(\tensorII{C}\) der rechte \textsc{Cauchy-Green}"=Tensor und \(\tensorII{I}\) die Einheitsmatrix.
Der Deformationsgradient~\(\tensorII{F}\) bildet ein materielles Linienelement des unverformten Ausgangszustand \(\dif\tensorI{X}\) auf ein materielles Linienelement des verformten Momentanzustand \(\dif\tensorI{x}\) ab.
Die Komponenten des Deformationsgradienten sind durch das totale Differential
\[
\dif x_i = \frac{\partial x_i}{\partial X_j} \dif X_j = F_{ij}\dif X_j
\quad \text{mit}\quad F_{ij}=\frac{\partial x_i}{\partial X_j}
\qquad \text{bzw.}\quad
\dif\tensorI{x} = \nabla\tensorI{x}\dif\tensorI{X} = \tensorII{F} \dif\tensorI{X} \quad \text{mit}\quad \tensorII{F}=\nabla\tensorI{x}
\]
gegeben.
Mit der polaren Zerlegung des Deformationsgradienten in einen orthogonalen Rotationstensor \(\tensorII{R}\) (mit \(\tensorII{R}^{-1} = \tensorII{R}\)) und einen symmetrischen Strecktensor \(\tensorII{U}\) wird die Starrkörperrotation getrennt von der Streckung beschrieben.
\[
\tensorII{F} = \tensorII{R}\tensorII{U}
\]
Liegt eine reine Starrkörperrotation vor ist \(\tensorII{F} = \tensorII{R}\) und der \textsc{Green-Lagrange}"=Verzerrungstensor
\[
\tensorII{E}\ti{G} = \frac{1}{2}\left(\tensorII{R}^\T\tensorII{R} - \tensorII{I}\right) = \tensorII{0}
\]
Somit ruft eine reine Starrkörperrotation keine Dehnungen hervor.
Der \textsc{Green-Lagrange}"=Verzerrungstensor lässt sich ebenfalls mit den Verschiebungen beziehungsweise dem Verschiebungsgradienten beschreiben.
%Hierzu wird die Verschiebung und die Änderung der Verschiebung verwendet.
Die Deformation des Körpers ist durch den Verschiebungsvektor \(\tensorI{u}\) bestimmt
\[
\tensorI{u} = \tensorI{x} - \tensorI{X}
\]
Die Änderung des betrachteten materiellen Linienelements ist mit dem Deformationsgradienten entsprechend
\[
\dif\tensorI{u} = \dif\tensorI{x} - \dif\tensorI{X}
= (\tensorII{F} - \tensor{I}) \dif\tensorI{X}
= \tensorII{H} \dif\tensorI{X}
\quad\text{mit}\quad \tensorII{H} = \tensorII{F} - \tensor{I} = \nabla\tensorI{u} = \left[\frac{\partial u_i}{\partial X_j}\right]
\]
Hierin ist \(\tensorII{H}\) der Verschiebungsgradient.
Wird für den \textsc{Green-Lagrange}"=Verzerrungstensor der Deformationsgradienten durch den Verschiebungsgradient ersetzt nimmt der Verzerrungstensor folgende Form an
\[
\tensorII{E}\ti{G} = \frac{1}{2}\left(\tensorII{H} + \tensorII{H}^\T + \tensorII{H}^\T\tensorII{H} \right)
\quad \text{bzw.}\quad
E_{\text{G}\,ij} = \frac{1}{2}\left( \frac{\partial u_i}{\partial X_j} + \frac{\partial u_j}{\partial X_i} + \frac{\partial u_k}{\partial X_j}\frac{\partial u_k}{\partial X_j} \right)
\]
Unter Vernachlässigung des quadratischen Terms entspricht der \textsc{Green-Lagrange}"=Verzerrungstensor der linearen technischen Dehnung.
Der \textsc{Green-Lagrange}"=Verzerrungstensor eignet sich für große Rotationen und kleine Streckungen, wie zum Beispiel für die Platten- und Schalentheorie.
Für hingegen große Rotationen und große Streckungen sind die logarithmische oder wahren Dehnungen beziehungsweise \textsc{Hencky}"=Dehnungen geeignet. \cite{wriggers01,nasdala12}
\[
\tensorII{E}\ti{H} = \ln{\tensorII{U}} = \frac{1}{2}\ln{\tensorII{C}} = \frac{1}{2}\ln{(\tensorII{F}^\T\tensorII{F}})
\quad \text{mit}\quad \tensorII{C} = \tensorII{F}^\T\tensorII{F} = \tensorII{U}^2
\]
\paragraph{Das FE"=Gleichungssystem}~\\
Das Aufstellen des FE"=Gleichungssystems beginnt mit der \emph{Vernetzung} beziehungsweise der \emph{Partitionierung}